Männer in Damenhosen
In einem Forum wurde einmal die Frage gestellt, ob man als Mann auch Damenhosen tragen kann. Die Antwort lautet schlicht und einfach: Ja, aber!
Das Aber bezieht sich hierbei auf den jeweiligen Schnitt und/oder Verzierungen. Ansonsten gilt: Was passt und gut aussieht ist auch tragbar.
Warum ausgerechnet Damenhosen?
Ganz einfach, weil es eine hervorragende Alternative ist.
Beispiel: Nehmen Sie einfach einmal jeweils zwei oder drei Hosen aus der Herren- und Damenabteilung mit zum Anprobieren. Die Größe sollte natürlich stimmen und
der Schnitt relativ gerade sein, sonst nutzt der Vergleich nichts. Dann ohne voreingenommen zu sein, die Hosen anprobieren. In meinem Fall würde das bedeuten,
dass wahrscheinlich eine Herren- und zwei Damenhosen passen würden.
Es ist wirklich verrückt, aber Damenhosen passen meist besser und haben den angenehmeren Stoff.
Warum ist das so?
In der Herrenmode gibt es nur wenige Einheitsschnitte. Diese sind meist gerade gehalten, d.h. die Bundweite ist genauso wie die Hüftweite. Das
bedeutet, dass eine normal passende Hose gerade im Sitzen auf der Hüfte einengt.
Nun haben sich ein paar schlaue Köpfe gedacht, dann produzieren wir eben eine Stretchhose. Gut, aber die funktioniert nicht so, wie sie soll. Denn bei den
Herren-Stretchhosen, die ich hatte, war lediglich der Bund dehnbar, verunstaltet mit extra dickem Stoff oder rutschhemmendem Material, damit das Hemd nicht aus
der Hose rutscht. Warum das Material nicht auch an den Beinen dehnbar ist, wissen nur deren Schneider. D.h. so eine Hose ist im Prinzip eine Mogelpackung.
Richtige Stretchhosen
Damenhosen dagegen sind auch am gesamten Material dehnbar. D.h. wenn ich so eine Hose anziehe, passt sie im Bund, weil er dehnbar ist. Durch den
etwas ausgestellten Schnitt engt sie nicht auf der Hüfte ein. Und wenn doch, dann ist das Material dehnbar genug, das auszugleichen. Und somit passt eine Damenhose
nicht nur besser, sie ist auch bequemer.
Ganz besonders fällt dieser Unterschied am Po auf. Gerade bei jüngeren Männern hängt deren Hose meist 'auf halb acht', d.h. sie haben sprichwörtlich 'keinen Arsch
in der Hose'. Es hängt und schlabbert alles nur so rum. Mit einer Damenhose würde das so nicht unbedingt sein. Einen ordentlichen, knackigen Hintern wird ein Mann
sehr wahrscheinlich nur in einer Damenhose haben. Zumindest ist das meine eigene Erfahrung.
Kurze Hosen
Auch hier wieder das gleiche Spiel. Wenn ich eine kurze Hose will, sollte das Hosenbein mind. handbreit oberhalb vom Knie, evtl. sogar auf halber Oberschenkellänge enden. Herrenhosen (Shorts sind das ja keine mehr) gehen dagegen meist bis zum Knie. Egal welche Form von kurzer Hose gewählt wird (Short, Bermuda, Abzipp), die Herrenmodelle sind immer länger als Damenmodelle. D.h. auch hier habe ich gar keine andere Wahl, als Damenhosen zu kaufen, wenn ich auf den Sitz und die Beinlänge achten möchte..
Nicht jede Damenhose passt
Um die Herrenhosen doch nicht ganz so schlecht da stehen zu lassen, muss natürlich gesagt werden, dass natürlich nicht jede Damenhose passt. Oft
sind die Schnitte aufgebauscht und ähneln eher einem Rock. Stark taillierte Modelle mit weiterer Hüfte sind also eher ungeeignet. Genauso werden entsprechend enge
Röhrenjeans sicherlich keine strammere Männerwade verhüllen können.
D.h. man muss natürlich aufpassen und die Hosen anprobieren. Aber das ist mit Herrenhosen ja auch nicht anders, im Gegenteil, dort ist es ja noch schlimmer.
Fazit
Vielen Damenhosen sieht man die eigentliche Bestimmung nicht an, wenn sie von Männern getragen werden. Wenn ich eine wirklich gut passende und bequeme Hose haben möchte, sollte der Gang in die Damenabteilung vor einem Kauf stehen - zumindest sollte ein Damen-Modell zum Vergleich einmal anprobiert werden. Andererseits wenn das Schule macht, werden die Herrenabteilungen in Zukunft noch kleiner, oder die Hersteller wachen endlich auf und bieten bedarfsgerechte Mode an.