Männer und Damenkleidung
Ergee - Ergewell
Stoffe und Materialien
Da ich selbst ein absoluter Fan von Feinstrumpfhosen und Microfaserunterwäsche bin, liebe ich also alle feinen und weichen Materialien. Ich kann
es nicht nachvollziehen, wie man freiwillig Kleidung mit Schurwolle usw. anziehen kann.
Seltsamerweise sind gerade solche Anzüge und Pullover dann auch noch extra teuer. Schurwolle kratzt mir auf der Haut und ist für mich sehr unangenehm zu tragen.
Genauso wenig kann ich steifen und festen Materialien etwas abgewinnen - das ist mir alles zu unbequem - Kennzeichen für typische Männerkleidung.
Microfaser (aus Polyamid oder Polyester), Viskose, Modal, Baumwolle usw. steht bei mir ganz oben an. Deswegen liebe ich weiche, fließende Stoffe, die sich schön
sanft anschmiegen und entsprechend gut tragen lassen. Dass diese Eigenschaften meist nur bei Damenkleidung anzutreffen sind, ist dabei auffällig, aber nicht
ungewöhnlich.
Manche Männer würden wahrscheinlich auch noch einem Leinensack etwas abgewinnen können, nur weil ihn jemand in die Männerabteilung gehängt hat. Fest, robust
und notfalls auch noch rauh, Hauptsache es wirkt männlich, dann muss das gut sein. Und die Industrie weiß, Männer sind eben Modemuffel. Denen kann man jeden Mist
vorsetzen. Sie sind zu feige, um in der Nachbarabteilung zu stöbern.
Ob mir Röcke, Strumpfhosen und Pumps nun stehen oder nicht, ob es noch männlich oder schon zu feminin wirkt oder nicht, soll hier nicht das Thema sein, es geht
jetzt nur darum zu zeigen, wie unterschiedliche Schnitte und Materialien wirken können.
Schnitte
Leider sind viele Damenmodelle körpernah geschnitten, um schlanke Figuren zu betonen. Für viele Männer sind diese also denkbar ungeeignet. Zum
Glück ist das nicht generell so. Viele Modelle (gerade oder ausgestellte Form usw.) sind universell tragbar. Und genau das ist der Ansatz.
So lange es genug Damenkleidung gibt, die auch Männern passt, wird dort zugegriffen. Denn nicht nur die Feinstrumpfindustrie pennt, sondern auch die sonstige
Bekleidungsindustrie. Oder warum sucht man Herrenröcke vergeblich? Am mangelnden Absatzmarkt kann es nicht liegen, an der mangelnden Akzeptanz, weil wenig bekannt,
schon eher. Wobei - schon im Herbst gibt es sogar kaum noch Röcke zu kaufen, Frauen sind zur Hose verdammt worden.
Es gibt hier die gleichen Parallelen wie bei Strumpfhosen auch: Die Suche nach entsprechenden Herrenmodellen wird endlos lange dauern und zu keinem brauchbaren
und bezahlbaren Ergebnis führen. Also bleibt einem Mann doch gar nichts anderes übrig, als sich in der Damenabteilung zu bedienen.
Schnitte, die relativ gerade verlaufen, also nicht zu sehr körperbetont sind, wären auch der richtige Ansatz für ein Herrenmodell. Wahrscheinlich würde es gar
nicht auffallen, wenn die entsprechenden Röcke in beiden Abteilungen zum Verkauf aufgestellt werden. D.h. im einfachsten Fall gibt es ein Modell, aber zwei
Absatzmärkte.
Dasselbe gilt z.B. für T-Shirts. Ich möchte nicht als Werbetafel durch die Gegend laufen. Ich brauche einen größeren Rundhals-Ausschnitt und ich möchte etwas
kürzere Ärmel haben. Wo kann ich das kaufen?
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