Jemand muss den Anfang machen
Irgendwann kommt wahrscheinlich in jedem die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann. Die Frage 'wie lange soll ich denn noch warten?
Ich werde schließlich nicht jünger.' brachte bei mir den Durchbruch. Heute stellt sich höchstens die Frage 'warum nicht schon viel früher?', was für
eine Zeitverschwendung, aber ändern kann ich es leider nicht mehr. Mir sind durch meine eigene Feigheit die Erlebnisse von vielen Jahren verloren gegangen. Daher
genieße ich es heute umso mehr, meiner Leidenschaft endlich frei nachgehen zu können.
Natürlich gibt es auch heute noch gewisse Vorbehalte 'muss das jetzt sein?', aber die beschränken sich auf wenige spezielle Situationen, in denen es wahrscheinlich
unangebracht wäre, eine Feinstrumpfhose frei sichtbar zu tragen. Aber in so einer Situation ist es dann sowieso nicht ratsam, eine kurze Hose oder gar einen Rock
zu tragen.
Der erste Schritt
Es ist eine Tatsache, dass sich die meisten Männer selbst im Wege stehen. Sie würden ja gerne eine Strumpfhose anziehen,
trauen sich aber nicht. Der Gedanke 'was könnten die Leute über mich denken' blockiert zu sehr. Die eigene
Angst ist einfach zu groß.
Ich kann diese anfängliche Angst verstehen, ich hatte sie auch. Aber sie ist unbegründet! Leider wird meistens auch niemand helfend zur Seite stehen, es sei denn,
man hat eine verständnisvolle Partnerin.
Diesen Schritt wird einem niemand abnehmen können. Der muss von jedem selbst kommen!
Die Durchführung
Klein anfangen. Der kurze Weg zum Briefkasten, zum Bäcker usw. wäre schon mal ein Anfang. Eine etwas längere Radtour bietet sich ebenfalls
bestens an. Man genießt den Fahrtwind an den feinbestrumpften Beinen, jeder Blickkontakt dauert aber nur Sekunden. Es besteht also keine wirkliche "Gefahr",
entdeckt zu werden. Besser kann man mit einer Feinstrumpfhose zu Shorts nicht anfangen.
So nach und nach werden die Ausflüge länger, die Strumpfhose erhält mehr Glanz oder wird sogar etwas farbiger. D.h. man wird auch diesbezüglich sicherer.
Schließlich wird man irgendwann feststellen, dass die befürchteten Reaktionen ausbleiben. Vor allem auch, weil entsprechend zarte Strümpfe fast nicht sichtbar sind.
Allerdings muss man auch auf Reaktionen gefasst sein, denn dumme Menschen gibt es überall.
Das sollte zur Normalität werden
Die Normalität
Die Erfahrung, dass man in der Regel gar nicht beachtet wird, lässt einen mit der Zeit sicherer und selbstbewusster werden. Für einen selbst
wird es irgendwann vollkommen normal werden, dass man eine Feinstrumpfhose offen sichtbar trägt und
geht entsprechend damit um. D.h. solange man sich ganz normal verhält und nicht jedem demonstrativ seine feinbestrumpften Beine unter die Nase hält, wird
nichts passieren.
Allgemeine Normalität
Das bisher geschilderte ist meine eigene Normalität. Eine allgemeine Normalität wird es erst dann
geben, wenn endlich wesentlich mehr Männer meinem Beispiel folgen, und immer öfter ihre feinbestrumpften Beine zeigen. Eine ganz entscheidende Rolle kommt hierbei
auch dem Handel zu. Er muss das Angebot bereitstellen, um eine Nachfrage zu generieren, nicht umgekehrt.
Und wenn beides erreicht wird, wird sich die Öffentlichkeit an den Anblick gewöhnen. Erst dann wird es "wirklich normal". So ist es z.B. im Winterhalbjahr auch
im Fitnessstudion (in der Umkleide) kein Problem, schwarze transparente oder blickdichte Strumpfhosen zu zeigen.
Natürlich wird es immer Kritiker geben, die an allem etwas auszusetzen haben. Aber das ist bei allen Dingen so. Man muss sich also fragen:
Was ist im Leben wichtiger, die Kritiker oder man selbst?
Unterstützung von Herstellern
Wie schon gesagt, ohne die Hersteller geht es nicht, eine Normalität, eine allgemeine Akzeptanz zu schaffen. Eine Unterstützung wäre wünschenswert,
wird aber wohl kaum kommen.
Verschiedene Versuche, wie z.B. von Gerbe, wurden leider wieder eingestellt. Und somit bleibt das Angebot, beispielsweise von Collanto oder Glamory eher bescheiden.
Leider!
Ansätze
Aus allen bisherigen Ausführungen ergibt sich nur ein Ansatz: Jeder ist erst einmal selbst aufgefordert, geeignete Schritte selbst zu unternehmen.
Die eigene Partnerin sollte möglichst früh mit einbezogen werden. Gerade Frauen, die selbst gerne Feinstrumpfhosen tragen, werden nichts dagegen haben. Wenn man so
ein "Schmuckstück" Zuhause hat, hat man schon einmal gute Karten.
Matt glänzende, hautfarbene, möglichst dünne Strumpfhosen bieten die ideale Grundlage für erste Tests. Natürlich
sollten dabei die Beine enthaart sein, denn auch bei Frauen sieht es schlecht aus, wenn die Beinhaare sprießen.
Und was nackt gerade so noch geht, sieht unter einer feinen Strumpfhose unmöglich aus.
Draußen, in der "freien Wildbahn" muss man sich natürlich und ganz normal verhalten, sich nicht verstecken oder besonders auffällig in Szene setzen. Damit ist es
auch egal, ob zu Beginn nur der Gang zum Briefkasten ansteht oder ein kompletter Einkaufsbummel.
Ganz wichtig ist es auch, seine Feinstrümpfe selbst zu kaufen. Die Verkäuferinnen in den Fachgeschäften bzw.
Fachabteilungen müssen den Mann als Kunde bewusst wahrnehmen. Das gilt auch Online. Gute Verkäuferinnen bringen diese Erfahrung evtl. auch bei anderen Kunden
ins Spiel, d.h. sie empfehlen Feinstrumpfhosen gerade im Winter auch ihrer männlichen Kundschaft.
Man sollte bei möglichst vielen Gelegenheiten, beim Einkaufen, beim Sport, beim Arztbesuch, falls möglich, auch an der Arbeit usw. eine Feinstrumpfhose anziehen.
Man muss gesehen werden ...
D.h. beim Aufbau einer allgemeinen Akzeptanz steht an erster Stelle der Mann selbst. Er muss es wollen. Danach
kommt die Partnerin, die eingeweiht werden muss. An dritter Stelle die Verkäuferinnen, die das vorhandene Potential zum eigenen Vorteil nutzen könnten. Zum Schluss
die Öffentlichkeit. Erst dann kommen vielleicht die Hersteller.
Fazit
Jeder Mann, der Feinstrümpfe bzw. Feinstrumpfhosen zu kurzen Hosen tragen möchte, kann dies auch schon heute problemlos tun. Es spricht absolut
nichts dagegen. Eine gewisse Akzeptanz ist bereits vorhanden, wobei man diese Art der Akzeptanz auch eher mit einer Gleichgültigkeit übersetzen könnte. D.h.
wenn jemand der Meinung ist, er 'darf' noch keine Feinstrumpfhosen anziehen, dann doch nur deshalb, weil er vor sich selbst Angst hat.
Natürlich darf jeder Mann Feinstrumpfhosen anziehen, warum auch nicht. Unnormal ist für mich höchstens die Frage nach dem: 'darf ich?'.
Eine allgemeine Akzeptanz wird es aber erst geben, wenn sich die Männer endlich emanzipieren. Frauen sind intelligenter: Sie leben ihre Emanzipation jeden Tag
immer wieder aus. Sie fragen nicht so blöde: 'darf ich?'
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