Mann im Rock
In Fischbach
In der Öffentlichkeit ...
Wie hatte ich es selbst erlebt? - Ein Selbsttest ...
Nachdem ich mir günstige Röcke und ein Paar Pumps gekauft hatte, wollte ich es doch einmal wissen, wie das so ist, wenn man als Mann in Rock, Feinstrumpfhose und
Pumps 'in freier Wildbahn' auftritt. Wie würde ich selbst reagieren, wenn sich endlich einmal die Gelegenheit für einen Rock in der Öffentlichkeit ergibt.
Während eines Urlaubs in 2006 (ich war allein unterwegs), bin ich oft im Rock Auto gefahren, was auch schließlich keine große Aktion war. Es machte jedenfalls
Spaß und es war gut, dieses Erlebnis gehabt zu haben. Jedoch als es daran ging auszusteigen, hatte ich doch zu 90% gekniffen. Hier war sie wieder, die eigene
Blockade im Kopf. Mal eben kurz aussteigen, weil ich etwas aus dem Kofferraum holen wollte, alles kein Problem. Aber mehr?
Dennoch gab es zwei öffentliche Aktionen bzw. Reaktionen. Die erste war im Werksverkauf von Vatter und die zweite auf der Heimfahrt in Friedrichshafen (von
weiteren Kleinigkeiten abgesehen). Die Auftritte waren vollkommen unterschiedlich: in Altenstadt bin ich so einkaufen gewesen. Es gab keinerlei Reaktionen,
die ich bemerken konnte. Im Gegenteil, die Verkäuferinnen waren nett und freundlich, standen neben mir und das war's.
In Friedrichshafen hingegen hatte ich auf einem größeren Parkplatz nur neben meinem Auto gestanden und etwas getrunken. In ca. 20 Metern
Entfernung gingen zwei junge Damen vorbei. Ich bemerkte deutlich, wie sie sich über mich unterhielten und zu mir schauten - und sich sichtlich amüsierten.
Zugegeben, hübsch und passend ist anders und so würde ich es heute nicht mehr kombinieren.
Beide Beispiele zeigen auch, dass man solche Reaktionen nie vorhersehen kann. In scheinbar harmlosen Situationen kommen Reaktionen und wenn man damit rechnet,
dann tut sich nichts.
Die Erfahrungen und Erlebnisse aus dieser einen Woche haben gezeigt, dass es leider noch ein weiter Weg ist, bis ich selbst die notwendige Überwindung finde.
Andererseits möchte ich diese Erlebnisse auch nicht missen, weil ich somit weiß worüber ich schreibe.
Zweiter Selbsttest
Gleiche Situation wie oben. Diesmal der Test nur mit meinen 4 cm hohen, bequemen Pumps. Eine entsprechend lange Hose bot genug Sichtschutz.
Lediglich am Laufgeräusch bzw. bei genauerem Hinsehen konnten die Schuhe auffallen. Dieser Test verlief vollkommen problemlos in mehreren Situationen.
Nächstes Erlebnis an einer Tankstelle in der Schweiz: Mit meinem 70-cm Rock, blickdichter schwarzer Strumpfhose und den besagten Pumps: Die Kassiererin schaute
verdutzt, sagte aber nichts. Da ich noch kurz auf die Toilette musste, musste ich anschließend noch mal an ihr vorbei gehen. Sie und ihre Kollegin platzierten
sich diesmal in optimaler Blickposition. Das war aber auch schon alles an Reaktion. Was danach folgte, entzieht sich meiner Kenntniss - ich fuhr weiter.
Fazit
Ich selbst habe mit Feinstrumpfhosen absolut keine Probleme, diese auch offen sichtbar zu zeigen. Hautfarbene zarte Modelle kombiniert mit einer
kurzen Hose fallen nicht auf.
Damenschuhe, in diesem Fall flache Pumps zur langen Hose fallen auch kaum auf, wenn farblich alles zusammen passt. Lediglich bei genauerem Hinsehen und am
Laufgeräusch sind solche Schuhe zu erkennen.
Bei Röcken sieht es dagegen schon anders aus - da ist die eigene Hemmschwelle zu hoch. Warum eigentlich?
Denn ich konnte feststellen, dass es einfach ein tolles Erlebnis gewesen ist, den Wind nicht nur um die Beine herum zu spüren, sondern auch das luftig leichte
Tragegefühl des Rockes zu spüren.
Und auch hier besteht wieder eine gewisse Suchtgefahr. Einmal erlebt, möchte man es immer wieder erleben - wenn die eigene Blockade nur nicht wäre.
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