Asthma und MNS (Mund-Nase-Schutz)


Im Zuge von Corona sind wir alle gezwungen worden, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen, wenn wir uns in Geschäften, Behörden usw. aufhalten. Über den Sinn und Unsinn dieser Maßnahme kann man trefflich streiten, denn sogar die sogenannten Fachleute widersprechen sich in der Wirkung und Notwendigkeit.

Tatsache scheint zu sein, dass lediglich die Strukturen der FFP2 und FFP3 Masken dicht genug sind, um Viren sehr wahrscheinlich abzuhalten. Bei den OP-Masken und erst Recht bei den vielen selbst genähten Masken reicht die Filterwirkung nicht aus. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass wenn ein Virus über eine Tröpcheninfektion verbreitet wird, Viren außen am MNS hängen bleiben können (von anderen Personen), durchaus aber durch den möglicherweise feuchten Stoff wandern können und somit den eigenen Mund bzw. die Nase erreichen. Eine gewisse Filterwirkung ist sicherlich vorhanden, aber ein Schutz ist es nicht.

Umgekehrt wurde getestet und per Zeitlupenkamera bestätigt, dass beim Sprechen kleine Tröpfchen entstehen können (beim Niesen sowieso). Diese Tröpfchen werden nahezu vollständig durch einen MNS abgefangen. Welchen Einfluss das auf die Verbreitung von Viren haben kann, ist halt fraglich. Einleuchtend ist zunächst einmal, dass wenn keine Tröpfchen durch die Luft fliegen, mit Sicherheit auch weniger Viren dabei sind. Aus dieser Logik heraus ist ein MNS sinnvoll.

Dumm nur, dass ein Asthmatiker sowieso schon Probleme mit der Luft hat. Oft genug hat man das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Da ist ein MNS alles andere als hilfreich und somit kontraproduktiv. D.h. im Problemfall schadet der MNS sogar. Die Lösung muss daher sein, wenn schon ein MNS getragen werden muss, dass er wenigstens möglichst atmungsaktiv ist.


Strumpfschlauch als MNS


Ein Feinstrumpf kann hierbei die Lösung und somit ein guter Kompromiss sein. Nimmt man beispielsweise einen 20 Den Feinstrumpf, so hat man die allgemein geforderten zwei Lagen Stoff. Gleichzeitig ist das Material noch dünn genug, um genügend Luft zu bekommen. Das beklemmende Gefühl einer normalen MNS ist nicht mehr vorhanden. Es stellt sich nur die Frage, wie so ein Strumpfschlauch-MNS realisiert werden kann.

Als Idee bzw. Vorlage hierzu bietet sich ein Buff an. Dies ist ein dünner Schlauch, der als Schutz für den Hals und auch Mund/Nase verwendet werden kann. Anwendung findet ein Buff z.B. im Outdoor-Bereich.

Ein Strumpfschlauch hat dagegen den Vorteil, dass nicht ganz so viel Material vorhanden ist. Dumm nur, dass es so etwas nicht zu kaufen gibt. Also selbst herstellen.

Sinnvoll ist der Strumpfschlauch-MNS sicherlich auch im Winter bei entsprechend niedrigen Temperaturen. Hierdurch können Probleme durch kalte Luft veringert werden.


Strumpfschlauch als MNS - Umsetzung


Strumpfschlauch als MNS
Strumpfschlauch als MNS

Eine erste Idee und Umsetzung erfolgte folgendermaßen:
Eine schwarze 20 Den Strumpfhose (oder gleich ein Strapsstrumpf) mit Spitzen- und Höschenverstärkung nehmen. Der Bereich des Oberschenkels muss im ungedehnten Zustand breit genug sein, um Mund und Nase zu bedecken.

Ein paar cm in der Verstärkung ein Beinteil abschneiden, so dass keine Laufmasche entsteht. Dasselbe an der Spitze. Hier muss die dickere Naht abgeschnitten werden. Das weitere Teil des Oberschenkels so ineinander klappen und am äußeren Rand vorsichtig zusammen nähen, dass dieses Ende genauso breit ist, wie die Fußspitze. Anschließend das Fußteil in die andere Seite stecken, so dass ein runder Schlauch entsteht. Im Bereich der Verstärkungen beide Enden miteinander vernähen - fertig - waschen nicht vergessen.

Dieser Strumpfschlauch-MNS erfüllt zwar keine Normen, trägt sich aber angenehm leicht, ist sehr atmungsaktiv und ruht bei Bedarf am Hals, ist also immer griffbereit.

Eigene Tröpfchen hält diese Konstruktion mit Sicherheit genauso gut auf, ohne aber den Nachteil der erschwerten Atmung und des darausfolgenden Beklemmungsgefühls zu haben. Waschen lässt sich der Strumpfschlauch-MNS wie jede andere Strumpfhose auch - per Hand oder im Wäschesäckchen.

Auf meiner Meinung nach unsinnige Vorgaben von 60 °C heißem Wasser (oder mehr) oder sonstigem Kram kann man getrost verzichten. Denn: Angeblich soll es ja ausreichen, sich gründlich mit warmem Wasser und Seife die Hände zu waschen. Das zerstört die Oberfläche von Viren, so dass sich diese nicht reproduzieren können. Da es keinen Unterschied zwischen der Haut und Stoff gibt (beim Waschen mit Wasser und Seife), dürfte es einem Virus egal sein, wo er/es sitzt. Es sollte eigentlich zerstört werden. Längeres Einweichen in der Seifenlauge kann zusätzlich helfen.

Andererseits ist es so, dass wenn ich selbst gesund bin, verteile ich auch keine Viren. Es gibt damit nichts abzutöten. Ein wenig nachdenken kann also nicht schaden und ist besser, als die allgemein geschürte Angst.

Wenn es also darum geht, zumindest einen minimalen Schutz (für andere) zu tragen, gleichzeitig aber auf meine eigene Gesundheit achten muss (z.B. Asthma), muss ein brauchbarer Kompromiss her. Und der könnte heißen: Strumpfschlauch-MNS. Viren, die von anderen Personen kommen, fängt diese Konstruktion allerdings mit Sicherheit nicht ab. Aber das macht eine OP-Maske ja angeblich auch nicht.

Bei der Strumpfschlauch-MNS geht es in erster Linie darum, eine sehr atmungsaktive MNS zu haben, um genügend Luft zu bekommen. In zweiter Linie darum, dass die eigene Nase und der Mund bedeckt sind, um andere zu schützen und um unnötige Strafzahlungen zu vermeiden. Weiterhin soll das Teil möglichst bequem und griffbereit sein. Wenn es mehr Schutz sein soll, muss sowieso eine FFP2-Maske mit Ventil genommen werden.


Unterschiedliche Ausführungen


Natürlich kann man mit der Materialstärke noch variieren und somit eine noch geringere oder höhere Filterwirkung (Atemwiderstand) erzielen. Genauso lassen sich sicherlich noch andere, bessere Formen erstellen. Die Frage ist nur: wie?



 


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Seite bearbeitet am 15.05.2020.

 
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