Allgemeine Tipps zu Feinstrumpfhosen
Haltbarkeit von Feinstrumpfhosen
Wie schon auf der vorhergehenden Seite angedeutet, gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Materialstärke und Haltbarkeit. Allerdings gibt es für Hersteller verschiedene Methoden, selbst feinste Modelle haltbarer zu machen.
Eine davon ist ein hoher Elastan-Anteil. Durch das Elastan liegt die Strumpfhose enger am Bein, wodurch sich weniger
Angriffspunkte eregebn. Eine andere Möglichkeit ist die Strickmethode selbst, wobei hier aber das Maschenbild leiden würde.
Jedenfalls ist eines klar, keine einzige Strumpfhose geht schon vom bloßen Anblick kaputt. Das kann höchstens in ungeeigneten
Verpackungen geschehen.
Wie unterschiedlich die Transparenz bei unterschiedlicher Stricktechnik sein kann, kennt jeder von der Verstärkung. Das Bild zeigt ein
Beispiel:
Problemzone Ferse
Wer kennt dies nicht - eine (transparente) Strumpfhose wird zuerst an den Fersen dünn, leiert aus und ist der
Ausgangspunkt einer Laufmasche. Das Bild zeigt eine solche Schadstelle.
Von Kunert habe ich dazu folgende Info bekommen: (vielen Dank dafür!)
Zitat:
Hallo Hr. Weber,
das von Ihnen geschilderte Problem ist durchaus nicht neu, und es gibt dazu eine "einfache" Erklärung.
Bei dem von Ihnen erwähnten Produkt von Kunert (Transparence) wird das Elastan direkt verarbeitet. Das bedeutet, das Elastan ist
nicht ummantelt (umsponnen) wie bei einer Satin Sheer SH. Da Elastan generell sehr elastisch ist, aber sehr empfindlich auf Reibung
reagiert, wird es an besonders beanspruchten Stellen, wie z. B. an der Ferse, regelrecht aufgerieben. Dies führt dazu, dass an dieser
Stelle nur das Polyamid der Belastung standhält, die SH leiert aus.
Grund für die Direktverarbeitung ist, dass es dadurch möglich wird wesentlich transparentere SH zu produzieren, wie das bei
klassischen Satin Sheers möglich ist. Auch ist die Produktion günstiger, da ein kompletter Arbeitsgang entfällt, nämlich das
Umspinnen bzw. Umwinden.
Bei sehr transparenten Satin Sheer SH kann dies allerdings auch geschehen, da häufig sehr feine Garne für die Umwindung eingesetzt
werden, welche ebenfalls nur eine unzureichende Abdeckung des Elastans gewährleisten.
Zitat Ende.
D.h. nur ein höherer Elastananteil könnte dieses Problem hinauszögern. Dies ist auch ein Grund dafür, dass sehr zarte Modelle mit weniger als 10 den oft Elastananteile von mehr als 25% haben.
Schwachstelle altes Material
Zu dem vorher dargestellten Problem kann noch durch eine lange Lagerhaltung (Roh- oder auch als Fertigprodukt), nach
Möglichkeit auch noch unter Einwirkung von Sonnenlicht (UV-Strahlung), das Elastan Schaden nehmen. (Info Kunert)

Nach einigen Wäschen kann es dann passieren, dass das Elastan dann vollkommen zerstört wird und sich die
Strumpfhose beim nächsten Anziehen 'in seine Einzelteile zerlegt'. So ist mir das bei einer Levee passiert.
Ich hatte diese (vorher oft gewaschene) Strumpfhose nach einem halben Jahr mal wieder angezogen. Nach ein paar Minuten konnte ich zusehen,
wie sich eine Laufmasche nach der anderen bildete und schließlich riesige Löcher entstanden.
Auf dem Bild ist eine andere Levee zu sehen - ebenfalls mit deutlichen Verschleißerscheinungen.
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Seite bearbeitet am 04.05.2018.