Gregorian Konzert - The Dark Side of The Chant
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Gregorian - ein absolutes Phänomen. Angeblich keiner kennt diese Gruppe,
aber die Konzerte sind stets ausverkauft. So auch bei der aktuellen Tour. Im November auf den Markt gekommen, im Dezember restlos ausverkauft. |
Nach langem Warten im Theater war es dann endlich soweit. Viele bekannte, ältere Titel wurden gespielt, die einen
absoluten Knaller umgaben: 'The Forrest' - die Performance und Effekte mit Trommeln und Leuchtstäben war einfach phantastisch. So kam die erste
Pause bereits nach 45 Minuten viel zu früh und unerwartet. Etwas enttäuschend für das riesige Repertoire, das Gregorian bietet. |
Wer die CDs kennt, wird wahrscheinlich auch die sog. Interludes vermisst haben. Das sind musikalische Übergänge, die die verschiedenen Lieder
miteinander verbinden und somit Pausen sehr gut überbrücken können. Beim Konzert von Sarah Brightman waren diese
sehr gut in die Show eingebunden worden. Vielleicht eine gute Anregung für das nächste Konzert.
Wirklich zu beanstanden waren die unfreundlichen Platzanweiser, die mit ihren Taschenlampen die Gäste vom Fotografieren abhalten wollten. Ein Unding,
wie auch einer der 'Mönche' meinte. Schon seltsam die Schweizer. Genauso merkwürdig, wie sie am Ende fast fluchtartig den Saal verließen, anstatt
eine Zugabe zu fordern.
Die Gruppe
Gegründet von Frank Peterson, dem Produzent, der unter anderem auch Sarah Brightman betreut, arbeiten Musiker im Team, die
sichtlich Spaß am musizieren haben. Allen voran einer der besten Gitarristen überhaupt, Gunther Laudahn, auch wenn ihm die Klasse eines Mike Oldfield
fehlt.
Gesungen werden die Titel von acht Mönchen, oder besser gesagt von klassisch ausgebildeten Sängern in Mönchskutte. Als Verstärkung tritt
normalerweise Amelia Brightman auf. Auf CD ist aber auch oft ihre gesanglich wesentlich bessere ältere Schwester Sarah zu hören.
Wenn Amelia nicht gegen einen ganzen Saal ansingen muss, kommt sie Sarah stimmlich sehr nahe - lieblich anmutend, einfach himmlich. Im Konzert
vertritt Amelia aber eher ihr eigenes Pseudonym Violet, rockig rauh. Bei lauteren Passagen merkt man schon deutlich den qualitätiven Unterschied, da
fällt sie leider stark ab und kann mit dem Rest der Sänger nicht mithalten.
Die Lieder
Gregorian singt nur ganz wenige eigene Stücke. Die meisten Lieder sind Adaptionen von großen Rock-Pop-Klassikern wie z.B.
'Nothing Else Matters' oder 'The Unvorgiven' von Metallica oder auch 'Close My Eyes Forever' von Ozzy Osborne oder 'Kashmir' von Led Zeppelin.
Wobei man sagen muss, dass es sich hierbei nicht nur um billige Cover-Versionen handelt, sondern um völlig neue, eigenständige Kreationen. Diese
sind so gut gelungen, dass sehr viele davon die Originale leicht in den Schatten stellen. Wer nicht auf Metal oder härtere Rockmusik steht, findet
auf einmal Gefallen an diesen Stücken - nicht nur gut nachgemacht, sondern meist besser als das Original, und das will schon was heißen!
Bei dem Musikstil muss man sich vorstellen, man wandelt duch ein altes Kloster oder alte Schlossmauern, hört im Hintergrund Mönchsgesang und
hat dagegen die Rock-Popmusik in Gedanken, die man gerade noch gehört hatte. Musik, so richtig schön zum Chillen oder Mitsingen.
Bei der Musik von Gregorian ist es ähnlich wie bei Sarah Brightman - man liebt sie und hört sie ständig, oder es gefällt einem gar nicht.
Für meine Tochter und mich gilt jedenfalls seit diesem Konzert: warten auf das Nächste - wir gehen mit Sicherheit wieder hin.
Epic Chants Tour 2013
Am 13. April 2013 war es endlich wieder soweit. Wir waren beim Konzert in Basel. Nachdem die letzten beiden CDs etwas langsamer und für meine Begriffe langweiliger waren, war ich vom Konzert äußerst positv überrascht. Noch mehr rockige Knaller (z.B. Engel oder Kashmir) und eine noch bessere Stimmung als vor zwei Jahren in Zürich. Man kann es einfach nicht anders beschreiben, als absolute Spitzenklasse.
Dieses Jahr hatte Amelia Brightman (danke für das kurze Gespräch nach der Show!) eine neue, starke Konkurrenz bekommen.
Passend zur eher etwas rockigeren Stimme von Amelia sang nun zusätzlich Eva Mali in teilweise feinstem Sopran und setzte auch optisch
einen neuen Höhepunkt. Einen kleinen Zusammenschnitt aus einem anderen Konzert ist auf
YouTube zu sehen. |
Winter Chants Tour
Am 13.12.2014 war es wieder soweit - ein weiteres Konzert-Highlight von Gregorian. Diesmal hier in Villingen-Schwenningen, im Franziskaner.
Leider war die Luft in den alten Gemäuern nicht gerade gut und der Sitzplatz dank einem viel zu frühen Einlass relativ schlecht. Aber der perfekte Sound und die tolle
Stimmung hatte sich gelohnt. Zwar war das Konzert mit 105 Minuten kürzer als sonst, aber was trotz sehr spärlicher Band dennoch gesanglich heraus kam, zeigte wieder
einmal die herausragende Klasse dieser Gruppe/Musiker.
Nach dem etwas enttäuschenden Helene Fischer Konzert in Stuttgart, war Gregorian dagegen jeden Euro wert. Jederzeit gerne wieder - mal sehen, wann und wo das
nächste Konzert stattfindet ...
The final Chapter 2016
Am 19.3.2016 fand das Auftaktkonzert in Freiburg im Konzerthaus statt. Zur evtl. vorerst letzten Tour standen die Highlights der letzten Jahre
auf dem Programm. Nach der etwas ruhig angegangen ersten Hälte, ging es nach der Pause so richtig zur Sache - Unterhaltung der absoluten Spitzenklasse. Insgesamt
fand ich die Epic Chants Tour zwar etwas besser, aber das kann auch an der schlechteren Akustik in Freiburg gelegen haben.
Neben der wie immer phantastischen Amelia Brightman war dieses Mal der Counter-Tenor Narcis mit dabei. Es ist absolut erstaunlich wie kraftvoll der
Junge die höchsten Töne sauber trifft, beeindruckend. Bleibt zu hoffen, dass das 'vielleicht' mit einem weiteren Konzert in 2017 fortgeführt wird. Gregorian
ist einfach immer wieder einen Besuch wert.
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Royal Christmas Gala
Ein ganz besonderes Erlebnis stand am 14.12.2017 auf dem Plan. In der Philharmonie in München gab es einen gemeinsamen Auftritt von Sarah Brightman
und Gregorian. Gleich zwei Top-Acts in einer bunten Mischung, die auf die Weihnachtszeit einstimmen sollte. Neben zwei eher unbedeutenden Tenören war auch wieder
Narcis mit dabei.
Es hätte ein absolutes Highlight werden können. Leider waren die Tontechniker eher Spezialisten für Heavy-Metal Konzerte, so dass sie hoffnungslos überfordert waren.
Jedenfalls war in lauten Passagen, wie z.B. am Ende von 'The Phantom Of The Opera' die Lautstärke dermaßen hoch, dass sie nahe an der Schmerzgrenze lag. Ohren zuhalten
war angesagt, ein absolutes Unding. Bei reinen Gregorian-Konzerten musste ich so etwas zum Glück noch nie erleben.
Es war zwar schön, nach 13 Jahren Sarah Brightman einmal wieder live zu sehen und zu hören, aber sie sollte endlich auf die Tontechniker von Gregorian zurückgreifen.
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Seite bearbeitet am 26.01.2019.