Männer, Strumpfhosen - und Röcke
Falke - Support 20
Wird Damenkleidung für den Mann zur Mode?
Die Frage hierzu wäre: 'was ist Damenkleidung'? Ich glaube nicht, dass typische Damenkleidung, wie z.B. Kleider oder Pumps beim Mann zur Mode
wird. Wobei ich natürlich nichts dagegen hätte. Es gibt zwar einzelne Designer, die auch schon einmal einen Mann in einen Rock gesteckt haben, aber insgesamt
sah es eher 'zum Schreien' aus, als dass es nachahmungswert gewesen wäre. Denn anstatt auf feinere Stoffe zu setzen und somit aus einer Anzughose einen Rock zu
machen, wurden lieber derbe Stoffe und Schnitte verwendet, die eher an alte Mantel und Degenfilme erinnern.
D.h. ein ernsthafter Vorstoß sieht anders aus. Andererseits werden hierfür aber auch Männer benötigt, die den nötigen Mut aufbringen, auch einmal mit einem Rock in
die Öffentlichkeit zu gehen und etwas anzuziehen, abseits vom Einheitslook.
Die meisten Kleidungsstücke, die es für Damen gibt, sind den Männerklamotten in Bezug auf Tragekomfort, Weichheit und praktischer Veranlagung meilenweit überlegen.
Dumm nur, dass dieses Potential nicht auch in der Männerwelt genutzt wird.
Frauen sind da ganz anders veranlagt. Sie sind experimentierfreudig und holen sich das, was gut ist. Empfinden sie ein männliches Kleidungsstück für sich
als praktischer, dann wird es getragen. So einfach ist das. Die Mode nennt das dann z.B. Boyfriend-Look.
Und dementsprechend kann man sagen, dass Damenkleidung für den Mann wohl nie in Mode kommen wird, Herrenbekleidung für Frauen aber ganz alltäglich ist.
Dennoch sollte Damenkleidung für den Mann selbstverständlich sein
Viele Männer haben den einfaltslosen Mode-Einheitsbrei einfach satt. Immer dieselben Stoffe, Schnitte, Farben und langweiligen Details. Sie
schauen sich neugierig in einer Damenabteilung um und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. So viel Auswahl, feine Stoffe usw. lassen einen schon erblassen.
Kein Wunder, dass man sich für Damenkleidung entscheidet und sie zumindest einmal anprobiert. Klar, viele Schnitte
passen nicht oder sehen unvorteilhaft aus, aber das ist in der Männerabteilung auch nicht anders, nur derber.
Bei sehr vielen Kleidungsstücken ist der Übergang sowieso fließend bzw. fällt auch gar nicht auf, weil sie unter anderer Kleidung getragen werden. Strumpfhosen
und Unterwäsche kann sowieso von beiden Geschlechtern getragen werden. Einige Pullis, Shirts, Hosen usw. und teilweise auch Schuhe aus der Damenabteilung können
ebenso problemlos auch von Männern getragen werden. Vieles davon passt auch einfach besser.
Und somit spricht absolut nichts dagegen, Damenkleidung, wie z.B. Feinstrumpfhosen, Hosen, Pullis usw. auch als Mann zu tragen. Ob daraus irgendwann Mode wird,
lässt sich nicht so einfach beantworten. Es tut sich wenig in dieser Hinsicht. Aber egal, ob in Mode oder nicht, man sollte es einfach anziehen, wenn einem
danach ist.
Erklärungsversuche
Fragen wir doch mal anders herum: wer macht Mode für Frauen? Modedesigner. Und wer noch? - Richtig geraten, die Frauen selbst. - Wie das?
Die Mode der abgehobenen Modedesigner kann sowieso niemand tragen, weil sie zu teuer, spleenig, unpraktisch und nur etwas für Magersüchtige ist. Diese Kleidung
ist nur für entsprechende Empfänge von Promis und den Catwalk gedacht - auffallen ist angesagt. Wir sind hier aber in der Realität. Und da gibt es durchaus
auch bodenständige Modedesigner. Designer, die ihre Kollektionen z.B. für Kataloge entwerfen, weil sie schließlich auch etwas verkaufen wollen.
Aber was hat das mit dem 'die Frauen selbst' auf sich?
Nun, Frauen haben nun einmal die Angewohnheit, das zu tragen, was ihnen gefällt - z.B. Männerkleidung oder zerrissene Hosen. Früher wurde eine Hose weggeworfen, wenn
sie kaputt war. Heute ist sie schon im Laden kaputt - Mode. Wenn Frauen etwas gefällt, dann ziehen sie es einfach an und fragen nicht lange: 'darf ich das?'
oder 'ist das in Mode?' - höchstens 'sehe ich damit zu dick aus?'. Modediktate sind zwar wichtig um 'In' zu sein, kopieren ist aber noch wichtiger. Denn viele
(junge) Frauen möchten die Promis kopieren. Wenn z.B. Paris Hiltons Gefängnislook von Einzelnen kopiert wird, dann ist das in der kommenden Saison Mode. - Oh -
ich trage heute selbst so einen Streifenpulli ;-)
Ein Beispiel dieser Nachahmung ist es, ein Kleid über einer Jeans zu tragen. Zuerst sah das nur affig und albern aus und erinnerte eher an einen 'Türkisch-Frau
Look'. Mittlerweile war genau dieser Look in vielen Katalogen zu sehen - wem's gefällt. D.h. einige machen es vor und es dauert nicht lange und der Stil wird
Mode. Ob etwas gut aussieht, sei dahingestellt und ist jedem seine eigene Sache. D.h. je mehr Frauen mitmachen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es
bald 'In' ist, auch wenn es noch so unmöglich ausschauen mag.
Und so lässt sich sagen: wenn viele Frauen einen bestimmten Look kopieren und praktizieren, dann dauert es nicht lange und es kommt in Mode.
Und die Männer?
Männer hingegen sind im Allgemeinen Modemuffel. Etwas zu tragen, was von der strengen Linie abweicht, gilt als zu gewagt, unmännlich und ist
absolut nicht drin. D.h. hier haben einzelne Modedesigner auch gar keine Chance, etwas zu ändern.
Der Rock für den Mann war schon einige Male auf den Laufstegen vertreten. Selbst einige Promis haben es schon versucht und waren so im Fernsehen zu sehen. Aber
anstatt das (so wie Frauen) nachzumachen, verschwindet jeder gute Ansatz in der Versenkung. Zu einer Weiterentwicklung hat es seltsamerweise nie gereicht,
geschweige denn, dass es ein Rock in eine Männerabteilung geschafft hätte. Einen Rock mit passenden Feinstrumpfhosen für Männer in der Herrenabteilung, beispielsweise
im Kaufhof, das wäre die Sensation!
Und deshalb kann auch vorhergesagt werden, dass es mit der Feinstrumpfhose für den Mann auch nicht anders sein wird. Ohne eine breite Masse, die dies auch
täglich praktiziert und zeigt, wird sich nichts ändern. Und so lange die Hersteller sich verweigern, bzw. so lange keine Strumpfhosen in den Herrenabteilungen
zu kaufen sind, wird es auch nicht so schnell in Mode kommen, von Röcken ganz zu schweigen.
Und wenn die Strumpfhose für den Mann wirklich zur Mode wird?
Selbst wenn massiv für die Herrenstrumpfhose geworben wird und die Kataloge voll davon sind, so wird ein großer Teil der Männer trotzdem
unerreichbar bleiben. Echte Machos bleiben davon verschont, wie auch viele Männer, die noch nie eine Herrenabteilung betreten haben. Nicht weil sie
Damenkleidung tragen, nein, weil sie ihre Kleidung von ihren Partnerinnen oder Müttern gekauft bekommen.
Männer und Mode, das passt einfach nicht zusammen.
Für alle anderen Männer wäre diese Mode (Damenkleidung) aber eine echte Bereicherung. Egal ob Strumpfhose oder auch Rock bzw. andere Damenkleidung: viele Teile
sind nun einmal sehr bequem zu tragen. Und schon allein das sollte Anlass genug sein, möglichst viel Unisex-Kleidung anzubieten bzw. diese als solche zu sehen.
Strumpfhosen sind typische Unisex-Kleidung.
Gerade in Abteilungen, in denen Anzüge hängen, sollten Feinstrumpfhosen zur Standardausstattung gehören. Sehr viele Anzughosen sind zwar von vorn, aber nicht
von hinten gefüttert. Bei Kälte oder Wärme fangen diese Teile an zu kratzen. Wen wollen die Herrenausstatter eigentlich mit solchen Hosen strafen? Abhilfe
schafft hier nur eine Feinstrumpfhose, nicht nur im Winter.
Fazit
Damenkleidung, und hier insbesondere Feinstrumpfhosen werden für den Mann nur dann in Mode kommen, wenn möglichst viele
mitmachen. Erst dann, wenn die Anzahl entsprechend hoch ist, werden sich evtl. auch die Hersteller an die Sache
heranwagen. Und erst dann könnte es zur Mode werden, vorher nicht. Ich hoffe aber, dass ich diesen Tag noch erleben darf.
Bis dahin schere ich mich nicht weiter darum, ob Strumpfhosen für Männer in Mode sind. Ich trage Feinstrumpfhosen usw. so oft ich will und wann ich will und
fühle mich wohl dabei.
Kommentare
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- Ich finde das Tragegefühl schön bei Feinstrumpfhosen. Habe sie mal beim Arbeiten angezogen. Auch Leggings sind angenehm zu tragen. Ich habe auch bei Unterwäsche der Dame die Erfahrung gemacht, dass die Wäsche anders, anschmiegsamer ist. Es ist erregend, spielt eine Rolle, allerdings bin ich auf längeres Tragen der Bekleidung übergegangen. An und für sich ist es so. Das einzige Problem kann nur sein, dass man öffentlich blöd angesehen wird. Deshalb trage ich maximal öffentlich unaufffällige Sporthosen und Unterwäsche. - Rene
Seite bearbeitet am 18.04.2021.