Hochgebirgsklinik Davos
Panorama mit Hochgebirgsklinik Davos am 12.10.2013
Leider hat nicht jeder Mensch das Glück, kerngesund zu sein. Unsere Umwelt ist leider dermaßen stark durch Umweltgifte belastet,
dass man sich der Gefahr von Allergien, Atemwegserkrankungen usw. kaum entziehen kann. Aus 'einfachen' allergischen Reaktionen können sich neben
dem weit verbreiteten Heuschnupfen, Neurodermitis oder Asthma entwickeln. Jede Krankheit für sich ist schon problematisch,
aber sehr oft treten beide Krankheiten auch gemeinsam auf, was für die betroffenen Menschen oft zur Qual werden kann. Schlimm, wenn jeder Atemzug weh tut.
Wohl dem, der einen Arzt gefunden hat, der sich wenigstens einigermaßen mit der Materie auskennt und entsprechend helfen kann. Oft ist es aber so,
dass jahrelang an den Symptomen herumgedoktert wird, ohne der Ursache auf den Grund zu gehen oder ohne eine wesentliche Verbesserung zu erreichen. Einige
Ärzte sind auch gar nicht erst in der Lage, eine bestimmte Krankheit zu erkennen. Selbst dann nicht, wenn man dem Arzt sagt: "Ich habe Heuhusten", ohne
zu wissen, dass sich allergisches Asthma dahinter verbirgt.
Zum Glück gibt es für diese Menschen die Reha. Mit der Kur von früher hat das nichts mehr zu tun. Hier stehen Untersuchungen, Schulungen und
Vorträge im Vordergund - und wenn man Glück hat, auch etwas Erholung. Eine Reha steht normalerweise jedem Arbeitnehmer zu, der entsprechende
Indikationen vorweisen kann. D.h. nur einfach mal 'zur Kur gehen' ist nicht drin - ist auch gut so. Aber leider wird dies einem beim Antrag
unterstellt, so dass dieser meist zuerst abgelehnt wird. Normalerweise müsste man den Antrag von einem Anwalt ausfüllen lassen, der alle Klauseln
und Formulierungen genau kennt. Jedenfalls heißt es zu nächst einmal labidar 'erst einmal alle ambulanten Möglichkeiten am Wohnort nutzen',
selbst wenn man dies schon über Jahre hinweg erfolglos betreibt. Daher heißt es ganz klar: Widerspruch einlegen.
Falscher Zeitpunkt
Meine Reha in Davos fand in zweierlei Hinsicht zu einem falschen Zeitpunkt statt. Einerseits, weil die Belegschaft teilweise unmotiviert
war (siehe unten) und andererseits, weil ich relativ beschwerdefrei war. Einen Erfahrungsbericht
finden Sie auf einer weiteren Seite.
Asthma wird in fünf verschiedene Schweregrade eingeteilt. Auf der fünften Stufe komme ich hoffentlich niemals an.
Zum Zeitpunkt der Antragstellung befand ich mich im ständigen Wechsel zwischen der dritten und vierten
Stufe, also zwischen mittel- und hochgradiger Schwere mit immer wiederkehrenden Anfällen und im Prinzip ständiger Atemnot. Hinzu kam ein starke
Heiserkeit und Neurodermitis. Nach einem Anfall mit zusätzlichem Verdacht auf Herzinfarkt fiel meinem damaligen Hausarzt nichts besseres ein, als
mir Psychopharmaka zu verschreiben - was für ein Depp. Klar, solche Anfälle sorgen zwangsläufig für Ängste und schlagen auf die Psyche, das war
aber nur ein Bekämpfen der Wirkung und nicht der Ursache.
Nach ca. fünf Wochen des Wartens kam dann 'endlich' der Bescheid der Rentenversicherung Bund: abgelehnt. Noch schlimmer hätte es zu dem Zeitpunkt
gar nicht mehr kommen können. Psychisch angeschlagen, Asthma der Stufe 4 und von weiteren Infekten geplagt hieß es also Widerspruch einlegen,
warten und hoffen, dass es von alleine besser wird. Auf die Ärzte war ja kein Verlass. An Schulungen, wie ich im Notfall zu reagieren habe, konnte
ich nicht teilnehmen, weil mein Hausarzt dazu falsch war und mich die Krankenkasse somit nicht unterstützen wollte.
Nach weiteren vier Monaten hatten die sogenannten Fachleute bei der DRV Bund endlich ein Einsehen und genehmigten die lange überfällige Reha. Dumm
nur, dass ich mittlwerweile mein Ashma wieder auf die zweite Stufe (leicht-mittel) stabilisieren konnte. D.h. der Zeitpunkt war falsch, weil mittlerweile
sechs Monate vergangen waren. Somit ging es mir trotz zweier Anfälle in der Klinik noch zu gut, so dass mir verschiedene Anwendungen/Therapien ... nicht
zugeteilt wurden. Vielleicht wäre es auch anders gelaufen, wenn die Krankenkasse für den Aufenthalt zuständig gewesen wäre.
Ca. vier Monate nach der Reha war ich wieder auf der Asthma-Stufe zwischen 4 und 5 angekomen, also mit schwer- bis schwerstgradigem Asthma.
Verschiedene Kliniken
Gerade für meine Krankheiten Asthma und Neurodermitis gibt es zwar viele Kliniken und Regionen, aber nicht in dieser
Kombination. Und wenn doch, ist die Frage welche Region sinnvoll ist: Nordsee, Mittel- oder Hochgebirge. Nicht jeder vertägt jedes Klima, oder wer bereits in einer
entsprechenden Region wohnt, benötigt zwangsläufig einen Klimawechsel. D.h. für mich kommt nur die Nordsee oder das Hochgebirge infrage. Alles andere wäre unsinnig.
Sicherlich gibt es viele gute Kliniken. Herausstellen kann ich aber nur die, die ich auch kenne.
Verschiedene Spezialisierungen
Die Nordsee bietet die einmalige Gelegenheit, ständig frische, salzhaltige Luft inhalieren zu können. Wie es allerdings mit Allergenen bei
ablandigem Wind an der Nordsee aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Das andere Extrem bietet Davos. In 1600 Metern Höhe ist dagegen die sehr klare und eher trockene Luft von Vorteil. Allergene gibt es hier fast
keine. D.h. hier herrschen optimale Bedingungen, um beispielsweise bei Hausstaub- bzw. Milbenallergie endlich Ruhe zu haben. Ohne Antihistamin
kann hier endlich herausgefunden werden, welche Allergien sonst noch vorliegen.
D.h. nur die HGK Davos besitzt diese herausragende Stellung in Bezug auf Standort und Klima. Keine andere Klinik kann da mithalten. Insofern ist es umso erstaunlicher,
dass die Deutschen Versicherungen diesen Standort nicht besonders gestärkt und gefördert haben. Sie haben ihn aufgegeben und in Schweizer Besitz fallen lassen.
Hochgebirgsklinik Davos
Eingang der Hochgebirgsklinik Davos - am 3. (Herbst) und 13. (Winter) Oktober 2013
Obwohl in der Schweiz gelegen, ist die HGK eine Deutsche Klinik (gewesen). Nur leider ist diese Tatsache den zuständigen
Sachbearbeitern, die entsprechende Anträge bearbeiten müssen, wohl nicht bekannt. Demenstsprechend lehnen sie Anträge ab oder schlagen Kliniken vor,
die nicht so gut geeignet sind. Vermutlich durch Marketingprobleme (wer hat schon einmal bei seinem Lungenfacharzt ein Prospekt der HGK gesehen?)
und durch die seltsame Genehmigungspraxis gingen die Belegungszahlen der Klinik immer weiter zurück, so dass im September 2013 die Insolvenz
angemeldet werden musste.
Ein weiteres Problem scheint wohl zu sein, dass die Kosten im Rahmen Deutscher Verträge und Sätze erstattet werden. Die tatsächlichen Kosten liegen aber auf
Schweizer Niveau, also eher doppelt so hoch. Insofern ist es klar, dass das auf lange Sicht nicht mehr funktionieren konnte. Im November 2013 wurde über das Schicksal
der Klinik entschieden, so dass bis zum Mai 2014 Zeit blieb, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten. Zwischenzeitliche Ideen in Richtung Geriatrie und Jugendpsychologie
werden wohl hoffentlich wieder aufgegeben, nachdem es gelungen war, einen Neustart ohne Verschuldung zu erreichen. Denn der Unternehmer Kühne, dessen Frau ohnehin
schon in der Klinik aktiv eingebunden war, hat nun den kompletten Komplex übernommen und ein Forschungszentrum im Bereich der Allergologie in Aussicht gestellt.
Ein Hoffnungsschimmer für alle Menschen, die an Allerien und ihren Folgekrankheiten leiden. Im Mai 2018 war die Grundsteinlegung für das neue Zentrum.
Für alle Patienten, für die nur die HGK Davos infrage kommt, war die drohende Insolvenz ein absoluter Horror. Deshalb musste die Klinik unter allen Umständen gerettet
werden, gerade weil sie solche Alleinstellungsmerkmale vorzuweisen hat, die sonst nirgends vorhanden sind.
Aus eigener Erfahrung aus dieser Zeit weiß ich, dass einige Mitarbeiter (Schwestern und Ärzte) ihre Probleme mit der Situation (Insolvenz) hatten, was
ja durchaus verständlich ist. Unmöglich war es aber, dass diese Personen ihren Frust an den Patienten abgelassen haben. Bleibt zu hoffen, dass gerade diese Personen
mittlerweile gekündigt haben und in Zukunft wieder ein motiviertes und qualifiziertes Personal zur Verfügung steht.
Die aktuelle Situation in der HGK scheint nun so zu sein, dass die eigentlichen Schwerpunkte Lunge/Haut/Allergien zu stark zusammengestrichen wurden und somit nicht
mehr genügend Plätze vorhanden sind, schon gar nicht für Deutsche Patienten. D.h. hier besteht ein dringender Handlungsbedarf, die Kapazitäten wieder zu erweitern.
Nähere Informationen zur Klinik finden Sie unter
Asthma und Allergie,
Hochgebirgsklinik Davos und
CK Care.
Gedanken zu einem Neuanfang
Bei einem sinnvollen Neuanfang sollten aber einige Dinge geändert, modernisiert und optimiert werden. Nur dann wäre die Einstufung als die
Top-Klinik noch gerechtfertigt - oder anders ausgedrückt, den ersten Platz im Ranking kann die Klinik im derzeitigen Zustand (2013) nicht plausibel
darstellen. Zumindest kann ich die Top-Bewertungen aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen. Denn der Mensch mit seinen tatsächlichen Beschwerden
sollte im Mittelpunkt stehen und nicht irgendwelche Meßergebnisse oder die Laune eines scheinbar überforderten Oberarztes, der notwendige
Untersuchungen oder Therapien verweigert.
Ob die geplante Spezialisierung auf die Forschung nun die notwendige Wende bringt, darf zumindest bezweifelt werden. Es wäre zwar wünschenswert, wenn neue
Erkenntnisse und Medikamente endlich eine Heilung bringen würden, aber ob das wirklich dabei heraus kommt, muss sich erst noch zeigen. Die Klinik darf
jedenfalls nicht zum alleinigen Spielfeld abgehobener Ärzte werden. Die Patienten sollten auch weiterhin im Mittelpunkt stehen, was bei der
geplanten Reduzierung von ca. 350 auf 170 Betten eher nicht der Fall ist. Es sei denn, es wird sich wirklich mehr um den einzelnen Patienten
gekümmert, was im Oktober 2013 nicht unbedingt so war. So mutet es schon etwas seltsam an, dass es zwar jeden Tag zwei Sprechzeiten bei den
Stationsärzten gibt, allerdings nur jeweils 15 Minuten während dem Frühstück bzw. Abendessen. D.h. wenn andere Termine anstehen, kann man sich
aussuchen: Essen oder Arzt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass bei einem Notfall immer ein Arzt zur Stelle ist.
Was interessanterweise in Davos komplett gefehlt hat, war die allg. Möglichkeit zur Inhalation. Die wenigen Plätze waren stets überfüllt und
wurden verordnet. Alle anderen Patienten, so wie ich, gingen leer aus. Drei Wochen Asthma-Reha und keine einzige Inhalation - eigentlich ein
Witz. Eine großzügig angelegte Räumlichkeit zur Sole-Inhalation sollte ebenfalls ganz oben auf der Liste neuer Investitionen stehen.
Genauso trieb es mir teilweise Tränen in die Augen, wenn ich hinterher gefragt wurde: Und, bist du jetzt wieder gesund und hast du dich gut erholt?
Gesund, leider nein, aber das hatte ich auch nicht wirklich erwartet. Besser informiert: eindeutig ja. Gut erholt: nein, wie denn auch?
Und das wäre der nächste Punkt, der unbedingt zu verbessern wäre: der Zeitplan. Es gab in Davos viele gute Vorträge, die aber leider oft ähnliche Themen
hatten. Oder: 'Wie bekomme ich eine Reha in Davos genehmigt.' Ein Witz. Das Ganze wäre kein Problem, wenn die vielen anderen Untersuchungen, Schulungen usw.
untereinander besser koordiniert wären. Viele Lücken von z.B. einer Stunde zwischen einzelnen Terminen lassen zwar Zeit, einmal kurz vor die Tür zu gehen, aber
selbst für einen längeren Spaziergang oder eine Trainingsrunde (Ergometer) im Therapiezentrum reicht es kaum. D.h. die Zeit für echte Erholung fehlt. Hinzu kommt,
dass ich bei Arztterminen teilweise dennoch 30-45 Minuten warten musste, trotz Zeitplan. Und wie schon angedeutet, viele Dinge, wie z.B. Inhalation, Atemtherapie
und Atemschulung fehlten entweder ganz oder waren lückenhaft. D.h. die gesamte Planung drumherum war unterirdisch.
Positiver Gesamteindruck
Obwohl ich zuvor viele negative Dinge angesprochen habe, muss ich zugeben, dass der Aufenthalt in Davos einen sehr bleibenden
und intensiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem ich mich nicht an die Zeit dort erinnere, an die vielen
positiven Erfahrungen, an die tolle Landschaft und die liebenswerten Tischnachbarn. Es war schließlich nicht alles schlecht, nur weil ein paar
Personen für ihren Job menschlich unqualifiziert waren.
Gerne wäre ich auch noch eine Woche länger da geblieben, so dass sich die erhoffte Erholung noch hätte einstellen können. Genauso hätten die
fehlenden Untersuchungen noch erledigt werden können, aber der OA (Dr. L.) war dagegen.
Ich wünsche mir jedenfalls, dass ich noch einmal die Gelegenheit bekomme, in Davos eine zweite Reha durchführen zu können, nur unter besseren
Umständen. Denn die allergenfreie Höhenluft tut mir gut. Vielleicht werden die Schweizer Autoabgase bis dahin auch weniger. Denn die sind eine
Qual und verpesten die ansonsten hervorragende Luft. Vielleicht wird Davos bis dahin auch etwas sehenswerter ...
Neue Reha? - Wohl kaum!
In 2018 war es endlich wieder soweit. Lt. Bescheid vom April darf ich wieder nach Davos. Aber leider wurden bereits zu diesem Zeitpunkt keine Patienten
der Deutschen Rentenversicherung mehr aufgenommen. Erstaunlich aber, dass in Davos niemand soviel Anstand besessen hatte, diese Absage schriftlich zu formulieren und
einem mitzuteilen. Somit war ich gezwungen dort anzurufen und mir eine Absage anzuhören. Auf den Aufnahmebrief konnte ich lange warten, den gab es nicht. Ein absolutes
Unding und menschlich unterstes Niveau. Als Asthma-Patient hat man mit seiner Krankheit auch so schon genug zu kämpfen und kann auf einen solchen Schwachsinn gut
verzichten, denn es bedeutet einen weiteren Rückschlag.
Es ist klar, der Fehler liegt auf beiden Seiten. Die Rentenversicherung weigert sich, mehr zu bezahlen und sieht scheinbar nicht ein, dass diese Klinik für viele
Patienten alternativlos ist. Mit den üblichen Vergütungen, die unterhalb der Krankenkassen liegen, kommt man im Hochpreisland Schweiz nicht weit. Diese müssen unbedingt
angepasst werden und angemessen sein. Das war aber schon immer so und ist nicht neu.
Die Weigerung der HGK, weitere DRV-Patienten aufzunehmen, verstoß damals sicherlich gegen die bestehenden Verträge. Aber sie war wahrscheinlich in zwei Bereichen begründet:
Einmal im finanziellen Bereich (die Vergütung war nicht ausreichend) und somit zum Zweiten: Aufgrund von Beschwerden, dass die Qualität der Behandlungen usw.
scheinbar deutlich nachgelassen hatte bzw. gar nicht mehr stattgefunden haben. Beides wurde mir im Grundsatz telefonisch bestätigt.
Einerseits verständlich, denn wenn Behandlungen nicht ordentlich bezahlt werden, fallen sie aus. Nur dann ist der Aufenthalt in Davos fragwürdig, denn keine adäquate
Behandlung, das habe ich auch Zuhause. Die HGK trug mit ihrer sturen Haltung allerdings auch nicht unbedingt zur Klärung bei und benutzte die Patienten als Druckmittel
gegenüber den deutschen Versicherungen. Leidtragende waren somit alle Patienten, die auf die Bedingungen in der HGK angewiesen sind. Ob es Ansätze zur Lösung der Probleme
gab, weiß ich leider nicht. Denn dass aufgrund von Baumaßnahmen nicht genug Plätze vorhanden sein sollten, kann mir keiner erzählen, nachdem vor der Insolvenz 350 Betten
zur Verfügung standen. Ist deshalb ein kompletter Block gesperrt und alle Zimmer unbrauchbar gemacht worden?
Somit betrieb die HGK damals Etikettenschwindel, als sie weiterhin auf ihrer Webseite behauptete, sie stehe auch den Patienten der Deutschen Rentenversicherung weiterhin
offen. Denn nach der telefonischen Aussage einer Mitarbeiterin mir gegenüber, wurden die Unterlagen mit den Genehmigungen bereits im April sofort wieder zurück geschickt.
Wie es in 2019 aussehen könnte, könne man noch nicht sagen. Angeblich wurden nur noch 20 DRV-Patienten pro Jahr genehmigt. Bei angenommenen 10 Zuteilungen pro Monat
wäre bereits im Februar Schluss gewesen.
Fair wäre es dagegen gewesen, wenn die HGK die Probleme und den aktuellen Status offen dargestellt hätte (siehe Kommentar unten) und die Vergütung der Deutschen
Versicherungen anprangern würde. Aber so erzeugte die HGK nur Verärgerung und Enttäuschung pur, anstatt zum Wohle der Patienten zu handeln. Dem Herrn Kühne würden diese
paar Tausend € Zuschuss mit Sicherheit nicht wehtun, im Gegenteil, aber hier geht es in erster Linie scheinbar nur um das Prinzip. Der HSV ist ihm näher, als die paar
Asthmatiker.
Etwas Kopfrechnen (eine Schätzung, Annahme):
Wenn 20 weitere Patienten aufgenommen würden, die wiederum ca. 65.000 € einbringen (ca. 1100 € pro Woche), würden diese keine nennenswerten Mehrkosten
verursachen. Das Personal ist eh da. Wasser, Strom, Heizung und Verpflegung kosten sicherlich nicht so viel. Ist nur die Frage, ob dafür eine alte Station in einem
leerstehenden Block wiederbelebt werden müsste. Eine Station bietet allerdings nicht nur Platz für 20 Patienten pro Jahr, sondern bei ca. 11 Zimmern ca. 145 Patienten bei
4 Wochen Aufenthalt (ergibt zusammen ca. 638.000 € an Einnahmen). Klar, dafür wird dann auch Personal benötigt.
Weitere Gedanken dazu
Somit ist die Insolvenz aus 2013 aus deutscher Sicht gescheitert, weil eine ausreichende Behandlung dort unerreichbar geworden ist. Dafür haben die Schweizer jetzt zwei
Lungenkliniken in Davos. Prima. Wobei das ja sicherlich auch der Grund dafür war, andere Krankheitsbereiche mit aufzunehmen, denn ich vermute einmal, dass die derzeitige
Regelung von der Leitung gewollt war. Weg mit den lästigen Deutschen, die es wagen, etwas zu bemängeln.
Und selbst wenn meine Reha von der HGK doch noch genehmigt worden wäre, hätte ich dennoch das Gefühl gehabt, Patient vierter Klasse zu sein, noch schlechter, als in
2013. Will ich mir das wirklich noch antun? Denn ich wüsste ja nun, dass eh nicht alle Untersuchungen und Anwendungen bezahlt und mir damit vorenthalten werden. Aber
immerhin hätte ich die positiven Auswirkungen des Klimas dort oben, wenigstens etwas.
Aktuelle Aussichten
Im April 2020 ist nun auf der Webseite der HGK zu lesen, dass auch keine einfachen Kassenpatienten mehr aufgenommen werden, nur noch privat versicherte Patienten (oder
Selbstzahler? - evtl. 540 SFr pro Tag, also knapp 11000 € für 21 Tage). Wobei selbst zu diesem Zeitpunkt auf einzelnen Unterseiten noch immer zu lesen ist, dass Verträge
mit deutschen Kassen weiterhin bestehen. D.h. diese Seiten wurden seit zwei Jahren nicht aktualisiert.
Begründet wird der aktuelle Status offiziell mit fehlendem Pflegepersonal. Seltsam, denn wo ist der Unterschied in Bezug auf den Personalaufwand zwischen privat und
gesetzlich Versicherten?
Somit kann ich mir aktuell den nächsten Antrag für 2022 in Davos sparen. Das wird sicherlich nichts mehr bis dahin.
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