Beine

Tipps

Elastan in Strumpfhosen



Elastan-Fasern werden seit Ende der 80er Jahren auch in Feinstrumpfwaren verwendet. Dadurch wurde es möglich, qualitativ hochwertigere Produkte herzustellen, die eine gute Passform gewährleisten.

Feinstrumpfhosen mit bis zu 5 % Elastan sind gute Alltagsprodukte. Sie haben ein angenehmes und leichtes Tragegefühl, verbunden mit einer sehr guten Passform ohne Faltenbildung.


Zwischen 5 und 10 % Elastan würde ich persönlich als ideal ansehen. Diese Strumpfhosen massieren die Beine leicht, ohne sie einzuengen. Weiterhin sind sie im Allgemeinen schön weich. Sie eignen sich auch sehr gut zum Tragen unter einer Hose.


Oberhalb von 10 % Elastan tritt teilweise schon eine starke Massagewirkung auf, die dann auch schnell einengend wirken kann, selbst dann, wenn es sich um ein 'normales' Modell handelt, also keine Stützstrumpfhose. Deshalb auch meine Empfehlung, notfalls auf die nächste Größe zu gehen, damit die Strumpfhose nicht zu eng wird. Passen wird die Strumpfhose dennoch. Verallgemeinern kann man dies allerdings auch nicht, weil letztendlich die Passform und somit die Qualität der Strumpfhose vom Know-How des Herstellers abhängt.

Einen besonders hohen Elastan-Anteil (ca. 40%) haben z.B. einige halterlose Feinstrümpfe bzw. sehr zarte Modelle. Trotz des sehr hohen Anteils an Elastan ist der Tragekomfort meist exzellent. Hier dient das Elastan der Passform und Haltbarkeit.


Verarbeitung von Elastan


Die Elastan-Fasern werden normalerweise nie allein, sondern immer in Kombination mit anderen Materialien verarbeitet. Im Allgemeinen werden die Elastan-Fasern nackt oder von ein oder zwei Polyamid-Garnen umsponnen (doppelt umwunden).

Feinstrümpfe werden auf Rundstrickmaschinen gestrickt. Dabei werden mehrere Maschenreihen parallel (gleichzeitig) gestrickt. Dies hat zur Folge, dass in einer Maschenreihe reines Polyamid verwendet werden kann, in der nächsten aber ein Elastan-Polyamid-Garn. Dadurch entsteht eine Elastizität in Querrichtung zum Bein. Die Elastizität in Längsrichtung hängt dagegen nur vom Polyamid-Garn ab.

Durch diese Stricktechnik entsteht ein leichter Druck, der zum Bein hin gerichtet ist. Falten werden also glatt gezogen und die Strümpfe sind dadurch weniger anfällig gegen das Hängenbleiben an einzelnen Maschen. Da das Bein normalerweise oben dicker ist als unten, entsteht zwangsläufig aber auch der Trend zum Rutschen der Strumpfhose. Die Elastan-Fasern versuchen sich in ihre Ausgangsform zusammen zu ziehen. Das geht natürlich nur in einer Richtung - nämlich nach unten.

Wie schon angedeutet, werden Elastan-Fasern aber auch nackt verwendet. Bei einzelnen Exemplaren z.B. von 'nur die' kann man diesen Faden sehr gut erkennen. Jede 3. Maschenreihe ist so gestrickt. Da der Elastan-Faden entsprechend glänzt, entsteht eine leicht glänzende Strumpfhose, deren Maschenbild aber nicht unbedingt schön aussieht.


 


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Elastan in jeder Reihe


Besonders elastische Strümpfe und Strumpfhosen, die auch in Längsrichtung (also in der Länge) dehnbar sind, haben ein Elastan-Polyamid-Garn in jeder Maschenreihe. D.h. jede Masche und jede Maschenreihe ist elastisch. Diese Stricktechnik wird dreidimensional genannt.

Strumpfhosen, die diese Stricktechnik verwenden sind nicht nur sehr weich, sondern auch extrem dehnbar - auch in der Länge. Diese Strumpfhosen sitzen wirklich wie eine zweite Haut. Man hat hier eine Feinstrumpfhose geschaffen, die an Tragekomfort, Elastizität und Weichheit nicht zu überbieten ist.


Strumpfhosen, die diese Stricktechnik verwenden sind z.B.

Kunert - Chinchillan

Hudson - Life 15

Cette - Sophia


Weichheit und Griff einer Strumpfhose


Eine generelle Aussage, welche Strumpfhosen nun besonders weich sind, lässt sich nicht machen - Microfaser einmal ausgenommen.

Bei den Marken selbst, hat Elbeo scheinbar das größte Know-How, wie man schön weiche Strumpfhosen herstellt, schafft es aber auch nicht immer.

Die Verarbeitung von Elastan ist im Allgemeinen aber ein guter Hinweis darauf, dass die Strumpfhose zumindest theoretisch schön weich ist. "nur die" zeigt aber immer wieder, dass es auch ohne Elastan geht. Kunert dagegen konnte sich anstrengen und schaffte es aber (meist) doch nicht. Hier verspricht ein herrlich weiches Material im ungedehnten Zustand ein traumhaftes Tragevergnügen am Bein zu entzaubern, was aber nicht geboten wird. Erst die Modelle der neueren Generation bieten auch in Bezug auf Weichheit sehr gute Ergebnisse. Aber wie heißt es so schön "keine Regel ohne Ausnahme".

In erster Linie hängt die Weichheit mit der Oberfläche des verwendeten Garns zusammen. Im gedehnten Zustand verändert sich die Oberfläche und zeigt leider erst dann ihr "wahres Gesicht". Deshalb gibt es bei meinen Testergebnissen auch sehr oft den scheinbaren Widerspruch "In der Verpackung sehr weich, am Bein dagegen nur noch weich oder sogar fest und kratzig".

Ein weiteres Problem zeigt sich oft bei transparenten Hochglanz-Modellen. Einige dieser Strumpfhosen fühlen sich gummiartig an, d.h. man hat das Gefühl, die Oberfläche würde irgendwie klebrig sein. Von innen fühlen sie sich leicht kratzig an: z.B. nur die - Seidenfein.


Wärmeentwicklung - Tragekomfort


In Bezug auf die wärmende Funktion einer Strumpfhose kann man im Prinzip sagen:
Je höher der Elastan-Anteil ist, umso schlechter ist der Wärme-Effekt. Das hängt damit zusammen, dass sich normalerweise zwischen der Haut und der Strumpfhose ein kleines Luftpolster als Isolationsschicht bilden kann. Ist der Elastan-Anteil zu hoch, liegt die Strumpfhose enger an. Damit kann sich das Luftpolster nicht ausbilden.

Im Winter wird eine Strumpfhose mit niedrigem Elastan-Anteil daher meist als wärmer empfunden. Besonders fällt dies auf, wenn die Füße eingeengt und damit kalt werden. Aus diesem Grund gibt es auch Strumpfhosen mit weiteren Fußspitzen oder mit geringerem Elastan-Anteil.

Im Sommer ist es genau umgekehrt. Wenn es ziemlich warm ist und man eine leichte Strumpfhose anziehen möchte, dann würde ein zu hoher Elastan-Anteil das Wärmeempfinden sogar noch erhöhen.

Eine andere Eigenschaft haben Microfaser Strumpfhosen. Durch die sehr feinen Einzelfasern des Garnes entsteht ein sehr feines und dichtes Maschenbild. Dadurch entsteht eine hohe Wärmeisolation. Gerade im Winter gibt es nichts besseres, als eine blickdichte Microfaser-Strumpfhose, offen oder unter einer langen Hose ...


Haltbarkeit von Strumpfhosen (1)


Elastan hat auch einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Haltbarkeit von Feinstrumpfhosen. Richtig verwendet, wird durch Elastan die Oberfläche von Feinstrümpfen weicher und glatter. Den Unterschied kann man deutlich spüren, wenn man über die Beine streichelt (bei einer Strumpfhose mit bzw. ohne Elastan). An einer Strumpfhose mit Elastan bleibt man nicht so leicht hängen - Ausnahme: Microfaser.

Beispiel: Wenn eine Feinstrumpfhose mit dickeren Socken kombiniert wird (z.B. im Winter), dann kommt es durch die Reibung beim Gehen oft vor, dass sich Socken und Strumpfhose an einzelnen Fäden miteinander verhaken, es entsteht also eine Gefahrenquelle für Laufmaschen. Bei Strumpfhosen mit höherem Elastan-Anteil (> 10%) und entsprechend glatter Oberfläche passiert das dagegen so gut wie nie. Oder mit einer Cordhose: diese ist innen relativ stumpf, deshalb muss die verwendete Strumpfhose glatt sein.


Haltbarkeit von Strumpfhosen (2)


Wie gerade angedeutet, gibt es bei Microfaser-Modellen ein kleines Handicap bei der Haltbarkeit. Durch die wesentlich feineren Fasern entsteht leider das Problem, dass man selbst mit kleinsten Hauthäkchen daran hängen bleiben kann. Eine etwas geringere Haltbarkeit könnte die Folge sein. Das war z.B. auch der Grund, warum die "Hudson - Life 15" bei einem Test der Stiftung Warentest durchgefallen war, wobei der Test unsinnig war. Als Ausgleich dazu erhält man aber eine Strumpfhose, die unvergleichbar weich ist und einen hohen Tragekomfort hat. Es ist in diesem Fall ein Kompromiss und es kommt darauf an, was mir wichtiger ist.


Faltenbildung


Dieses Problem tritt vor allem in den Kniekehlen auf. Besonders anfällig hierfür sind blickdichte Strumpfhosen.

Ich werde immer mal wieder gefragt, warum dies so ist und was man dagegen tun kann.

So pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden.
Eine Möglichkeit, Falten zu vermeiden, ist sicherlich der Einsatz der nächst kleineren Strumpfhose. Da aber die Gefahr der mechanischen Überbeanspruchung steigt (Laufmaschen), ist davon abzuraten.

Hier bietet nur der Einsatz von Elastan einen fast sicheren Schutz vor Faltenbildung. Denn durch das Elastan ziehen sich die Maschen zusammen und beugen Falten in einem gewissen Grad vor. Folgerichtig sollte jede Strumpfhose zumindest einen geringen Elastan-Anteil haben.


Warum kommt es überhaupt zur Faltenbildung?


Am Bein werden die einzelnen Maschen gedehnt. Je zarter und transparenter eine Strumpfhose ist, umso mehr "Luft" ist zwischen den Maschen. Damit das Nylon aber nicht zu sehr überbeansprucht wird, wird in den extrem zarten Modellen teilweise ein sehr hoher Elastan-Anteil verwendet (20-50%). Dies verschafft der Strumpfhose die nötige Haltbarkeit.

Setzt oder hockt man sich hin, dann werden die Maschen in den Kniekehlen gestaucht, bzw. sie ziehen sich zusammen. Dies geht so weit, bis die "Ruheposition" erreicht ist, d.h. bis zu dem Zustand, als hätte man die Strumpfhose nicht an. Und hierbei kommt es nun darauf an, wie viel Reserve zum Zusammenziehen vorhanden ist. Je mehr Reserve da ist, umso weniger neigt die Strumpfhose zur Faltenbildung.

Wenn man diese Theorie nun auf blickdichte Strumpfhosen überträgt, dann sieht man schnell ein, dass diese "Luft" zwischen den Maschen nicht vorhanden ist. Hier kommt es ausschließlich auf den Elastan-Anteil bzw. die generelle Passform an. Da also nur wenig "Puffer" vorhanden ist, muss eine blickdichte Strumpfhose zwangsläufig sehr viel früher Falten bilden.

Dagegen kann man (fast) gar nichts tun.


Zusammenfassung - Fazit


Die Verwendung von Elastan-Fasern ist meist ein eindeutiges Qualitätsmerkmal. Elastan verbessert die Haltbarkeit, obwohl es weniger scheuerbeständig ist als Polyamid. Und Elastan verbessert die Passform und damit auch den Tragekomfort, denn durch den Einsatz von Elastan sind die Strümpfe formbeständiger, was sie wiederum unanfälliger gegenüber mechanischer Beanspruchung macht.

Und, Elastan wird nie allein verarbeitet, sondern immer mit mind. einem weiteren Material zusammen.


 


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